Nieswurz: Christ- oder Schneerose und Lenzrose
Zu Weihnachten habe ich eine wunderschöne Christrose geschenkt bekommen, die auf dem Foto ganz rechts zu sehen ist. Zwar besitze ich seit Jahren bereits eine Pflanze, die auch immer wieder kommt, aber erst in diesem Dezember kann ich richtig viele Blüten sehen, wie ihr auf dem Foto ganz links erkennen könnt. Ich mag sie so gerne, weil sie im Winter mit so schönen, großen, weißen Blüten blüht. Deshalb war ich auch erst einmal ziemlich verblüfft, dass man sie auch schwarze Nieswurz, botanisch Helleborus niger L., nennt. Sie heißt so, weil sie ein schwarzes Rhizom besitzt (ein dir vielleicht bekanntes Rhizom ist z.B. der Ingwer, den wir gerne für Wok-Gerichte verwenden). Der zweite Teil des Namens, Nieswurz, kommt daher, dass die pulverisierte Wurzel früher als Niespulver verwendet wurde. Also, wundere dich nicht, wenn du beim Ausgraben niesen musst.
Die Nieswurz war schon in der Antike als Heilpflanze bekannt. Die Anwendung nahm aber wahrscheinlich nicht immer ein glückliches Ende; denn: Die Christrose ist sehr giftig. Obwohl ich weiß, dass erstaunlich viele Pflanzen giftig sind, hat es mich doch überrascht, dass auch die Christrose dazu gehört und dass sie sogar stark giftig ist. Vor allem in der Wurzel ist das giftige Steroidsaponin konzentriert und kann deshalb einigen Tieren, vor allem Nagern, gefährlich werden.
Beim Gang durch meinen Garten, entdeckte ich dann zu meiner Überraschung, dass auch die Lenzrose bereits blüht, wie du auf dem 2. Foto von links sehen kannst. Wie der Name ja eigentlich nahelegt und wie wir das auch bei der Führung im botanischen Garten in Münster erfahren haben, ist diese Pflanze ein dankbarer Frühlingsblüher. Also Winterblüher und Frühlingsblüher gleichzeitig? Bei dem milden Winter ist das vielleicht gar nicht so erstaunlich? Da die Lenzrose ebenfalls zu den Nieswurzgewächsen gehört, ist auch sie giftig und sollte deshalb nicht in der Nähe von Nutzpflanzen stehen, um eine Verwechslung zu verhindern. Das wusste ich gar nicht, habe sie aber zum Glück richtig gepflanzt.
Echte Schlüsselblume - die Erste des Frühlings
Eine Echte Schlüsselblume, auch Wiesen- oder Duftende Schlüsselblume genannt, botanisch Primula veris L. (die Erste des Frühlings), blüht in diesem Jahr bereits im Dezember. Das ist nun wirklich ein Frühlingsbote, zumindest sagt das ja der Name; wie schön. Sehr hübsch finde ich auch, dass sie deshalb Schlüsselblume genannt wird, weil der Blütenstand einem Schlüsselbund ähnelt.
Du kannst sehen, dass die beiden Pflanzen links mehr Blütenstände haben und etwas größer sind; die Fotos habe ich im Frühjahr gemacht. Das rechte Bild ist aber von heute, also vom 29. Dezember, und das finde ich wirklich erstaunlich. Mal sehen wie sie sich weiter entwickelt, auch wenn es doch noch Winterwetter geben sollte.
Greiskraut an der Himmelstreppe
Da heute morgen die Sonne so schön schien, haben wir mit Birka, unserem Hund, einen schönen Spaziergang zur Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe gemacht und dort gesehen, genauso überraschend, dass an vielen Stellen das schmalblättrige Greiskraut blüht, das im Sommer der Halde so schöne Farbtupfer gibt. Die Blütezeit ist laut wikipedia vom Frühsommer bis zum Wintereinbruch. Na ja, Winterwetter ist hier ja auch weit und breit nicht zu sehen. Die Pflanze stammt übrigens aus Südafrika, wurde hier eingeschleppt und hat sich rasch ausgebreitet. Das ist auf der Halde deutlich zu sehen; denn unterhalb der Himmelstreppe ist es im Sommer nach meiner Einschätzung die weitverbreitetste blühende Pflanze. Dass auch die Greiskäuter giftig sind, weshalb Tiere sie als Futter meiden und nur über das Heu versehentlich aufnehmen, wusste ich ebenfalls nicht. Birka hat natürlich auch noch nie Interesse an ihnen gezeigt. Sie jagt eher nach Kaninchen; das aber mit Hingabe.
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