Vier wunderschöne Distelfalter sind zum Flug bereit (2016)

Tag 17: Alle fünf Falter sind geschlüpft

Alle fünf Puppen sind leer, alle fünf Distelfalter sind geschlüpft und es macht mir solche Freude sie in dem Brutlebensraum zu beobachten: Wie sie auf der Orange sitzen, um zu saugen, noch gefaltet am Netz, später ihre Flügel ausbreiten und im Brutlebensraum umher fliegen. Es ist ein tolles Geschenk, das ich jeder_m, ob groß oder klein nur empfehlen kann. Es macht solche Freude in Ruhe und jederzeit das Wachsen der Raupen, das "Aufhängen" als J, die Verpuppung und dann das Schlüpfen, Flügel-ausbreiten, Saugen und Fliegen beobachten zu können. Gleichzeitig habe ich das gute Gefühl dazu beizutragen, dass mehr Schmetterlinge, in diesem Fall Distelfalter, aufwachsen konnten und sich hoffentlich fortpflanzen. Die Aussichten sind gut, denke ich, denn auf der nahen Halde Rheinelbe wachsen viele Disteln, habe ich schon vorher Distelfalter gesehen und werden keine Pestizide verwendet. Auf dieser Halde haben sich so eine Villfalt von Pfanzen angesiedelt, dass z.B. auch Mitarbeiter_innen, Student_innen der UNI Bochum hier forschen und ich an einer von einer Biologin geführten Exkursion teilnehmen konnte.

"Die Geburt eines Schmetterlings"

In der Pflegeanleitung konnte ich mich über Details zur Geburt informieren und musste mich deshalb auch nicht über die blutroten Spuren sorgen, die überall auf dem Küchenpapier, zum Teil auf der Orange und direkt unterhalb des am Netz sitzenden Schmetterlings herunter geflossen war. Die rote Flüssigkeit sei Mekonium und somit laut wikipedia: " ... Ausscheidung von Stoffwechselprodukten der Puppenzeit bei Schmetterlingen nach dem Schlüpfen .... Die deutsche Bezeichnung dafür ist Puppenharn." In der Pflegeanleitung ist zu lesen, dass es aus übriger Flügelfarbe und überflüssigem Gewebe bestehe.

Es war gut zu sehen, dass die Schmetterlinge zuerst in der vertikalen Position sitzen bleiben. So blasen sie, laut Anleitung, die Flügel zur vollen Größe auf, indem sie Blut, das unter Druck steht, in die Flügelvenen drücken. Was ich besonders spannend beschrieben finde: " Während sich die Flügel ausdehnen, beginnt der Schmetterling damit, die beiden Hälften des Rüssels zusammenzufügen. Er muss das unbedingt schaffen, solange die beiden Hälften noch weich und geschmeidig sind." Bereits ein bis zwei Stunden nachdem die Schmetterlinge geschlüpft sind, sollen ihre Flügel die volle Größe, eine Flügelspannweite von 45 bis 60mm, erreicht und sich gehärtet haben. Dann ist der Falter flugbereit.

Leider war ein Distelfalter nicht vollständig entwickelt

Einer der fünf Distelfalter, der, der bei der Verpuppung nicht vom Deckel des Becherglases herab hing, sondern sozusagen in der zweiten Reihe, was wohl schon ein wenig ungewöhnlich war, lag noch auf dem Boden des Brutlebensraums und hatte leider noch ein Stück der Puppe an seinem Körper. Er war als Puppe auch ungewöhnlich stark eingesponnen gewesen und ich hatte große Mühe, die Seidenfäden vorsichtig von der Puppe zu entfernen in der Hoffnung, dass sich die Flügel vollständig ausbilden können. Dass ich die Puppe, da sie ja nicht am Deckel hing auf Küchenpapier in den Brutlebensraum legen musste war wohl nicht so unüblich, da laut Anleitung beim Versetzen der Puppen vom Becherglas in die Chrysalis-Station auch mal eine Puppe herunterfällt. Wir haben den Rest der Puppe sorgfältig mit einer Pipette entfernt, mussten aber sehen, dass die Flügel nicht voll ausgebildet sind; s. Foto oben. Ich habe ihn dann vorsichtig auf eine Blüte des Blutweiderich gesetzt. Er war aber leider nicht lebensfähig. Da Insect Lore eine Garantie gibt, dass sich drei der fünf Raupen pro Becher zu perfekten Schmetterlingen entwickeln, ist die Tatsache, dass es bei vier von den Fünfen gelungen ist, doch schön.

 

In vorhergehenden blog-Beiträgen kannst du die Entwicklung von der Raupe bis zum Distelfalter genauer nachlesen, Fotos dazu sehen und in meinem nächsten blog-Eintrag ist zu lesen und im Video zu sehen wie ich die Schmetterlinge habe fliegen lassen.

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