Brennessel-Pfannküchlein mit Lachs
Klaus und ich haben uns den zweiten Gang ausgesucht und die Pfannküchlein mit Spaß zubereitet. Zu zweit arbeiten zu können macht hier Sinn.
Zutaten, für 9 Personen
ca. 250 g Brennesseln
2 Tassen Milch
4 Eier
Räucherlachs, ca. 1 Paket
2 Tassen Mehl
(Brennessel)Salz, Pfeffer, Muskat
Schmand oder Quark
Oel oder Butter,
Milch oder Sahne
Zubereitung:
9 Teller warm stellen
Die Brennesseln waschen, trocknen, bis auf 9 Blätter etwas klein schneiden und in nicht wenig Oel oder Butter anschwitzen, zusammen fallen lassen. Nach dem Abkühlen klein hacken.
Für den Pfannkuchenteig Milch, Eier und Mehl verrühren und mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft würzen.
Eventuell die neun verwahrten Brennesselblätter frittieren.
Nach dem Verzehren des ersten Ganges, s. Cappucino von der Kastanie mit Pilzschaum:
Den Pfannkuchenteig mit den Brennesseln mischen und 9 kleine, dünne Pfannkuchen nacheinander ausbacken, nach und nach auf einen der vorgewärmten Teller legen, warm halten.
Anrichten: Jeweils einen kleinen Klecks Schmand oder mit etwas Milch/Sahne und Brennesselsalz angerührten Quark, in die Mitte auf den Pfannkuchen geben, darauf den Lachs als kleine Rose setzen und eventuell etwas Brennesselsalz aufstreuen. Jeweils mit einem Brennesselblatt, eventuell frittiert, verzieren.
Guten Appetit!
Uns hat es geschmeckt. Die Pfannküchlein sehen durch die Brennesseln viel interessanter aus, schmecken auch ein wenig deftiger (nach Spinat?) und enthalten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, s. Kräuter-Pilz-Wanderung mit 4-Gang-Menü: Brennesseln, "das coolste Kraut".
Tagliatelle mit Sternmieren- Pesto
und
Schweinemedaillons auf Giersch/Brennesselgemüse
Der dritte Gang, meines Erachtens das Highlight, wurde von Kore und Sabine perfekt zubereitet. Dazu war für die beiden doch einiges zu tun. Drei Personen wären hierzu auch nicht schlecht. Eberhard hat sie insofern ein wenig unterstützt, indem er für das Pesto in Windeseile die Sternmiere klein gehackt hat.
Zutaten für 9 Personen:
Schweinefilet
Pilze
1 Zwiebel oder Schalotte
Butter,
Salz, Pfeffer,
Sahne (oder Milch)
evtl. etwas Gemüsefond
für das Pesto: fein gehackte Sternmiere, Olivenoel, etwas Knoblauch, Salz, geriebener Pecorino (oder Pamesan)
für das Gemüse: Giersch, Brennessel, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, etwas Knoblauch, Sahne
Tagliatelle
Zubereitung:
Nach dem Verzehr des zweiten Gangs:
Guten Appetit!
Das Fleisch war perfekt zubereitet: Außen kross, innen butterzart und rosa. Von dem Pesto haben wir nur zart genommen, um den köstlichen Geschmack des auch gut gewürzten Fleisches und den eher zarten des Gemüses dadurch nicht zu sehr zu dominieren.
Wildkräuter: Sternmiere und Co
Die Sternmieren (Stellaria) aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) sehen nicht nur sehr hübsch aus, sondern lassen sich komplett, mit Stängel, Blüten und Früchten verwenden. Wir haben die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum L.) gefunden und gesammelt, um daraus das Pesto zu machen. Laut Eberhards Rezept hätten wir auch die Vogelmiere (Stellaria media L.) für das Pesto verwenden können. Sie ist sehr weit verbreitet, unscheinbarer als die Hain-Sternmiere. "Auf Grund der starken Vermehrung und der frühzeitigen Samenbildung wird sie jedoch häufig als besonders lästiges Unkraut betrachtet." (wikipedia: Gewöhnliche Vogelmiere) Laut "Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen" (S. 241) sind die Sternmieren das ganze Jahr über ziemlich zart und die Spitzen lassen sich als Schnittsalat immer wieder ernten. Sie würden auch ein aromatisches und saftiges Feinschnittgemüse ergeben, für die Zubereitung von Frischkäse, Quark und Pesto. Der Kräuterquark, den Eberhard uns bei dem wunderbaren Picknick mit selbst gemachten Brot gereicht hat, war jedenfalls köstlich. Leider weiß ich gar nicht welche Kräuter er darin verarbeitet hatte.
Der Geißfuß oder Giersch
Den Giersch (Aegopodium podagraria L.), aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), schätzt Eberhard sehr. Er bezeichnet es auch als Gichtkraut, weil es bei Gichterkrankungen helfen soll. Er empfiehlt ihn als Beigabe zu Kartoffelstampf. Die Giersch-Blätter sollen wir in einer guten Menge Butter andünsten und dann dem Kartoffelstampf zugeben. Auf ca. 1 kg Kartoffeln nimmt er ca. 20 Blätter. Giersch helfe seiner Ansicht nach auch gut bei Verdauungsproblemen; wahrscheinlich als Tee getrunken, denke ich. Sehr ausfürliche Informationen zum Giersch gibt es auf der Seite "Das Kräuter-Verzeichnis": Anwendungen, Aussehen, Geschichtliches, Inhaltsstoffe, Verbreitung, Verwechslungsmöglichkeit, Wirkungen und viele Rezepte - Badezusatz, Inhalation, Limonade, Salat, Salbe, Tee, Umschläge und Würze. Ich habe den Giersch dieses Mal, angeregt durch die Kräuterwanderung, auch meinem Kräutersalz zugesetzt. Mehr dazu in meinem nächsten Artikel.
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